Traditionen, die man in Kopenhagen erleben kann

Zimt und Pfeffer für die Singles
Eine der ungewöhnlichsten, aber auch ältesten Traditionen Dänemarks, die auch in Kopenhagen beheimatet ist, betrifft die Singles des Landes, denn wer mit 25 Jahren noch nicht verheiratet ist, darf eine nähere Bekanntschaft mit Zimt schließen, denn an diesem Tag wird man mit Zimt bestreut. In den meisten Gegenden wird dem Geburtstagskind nur eine Tüte Zimt über die Haare gekippt, aber es kann auch geschehen, dass man an diesem Tag an einen Fahnenmast gebunden wird und dann vollständig in Zimt eingehüllt wird, und dies mit Hilfe eines Drucksprühgerätes. Sollte man aus dieser Erfahrung nicht gelernt haben und am 30. Geburtstag immer noch nicht verheiratet sein, so wird der Zimt durch Pfeffer ersetzt, was etwas unangenehmer sein dürfte als das "Zimtbad". Dieser Brauch geht bis zum 16. Jahrhundert zurück, als Gewürzverkäufer mit ihrer Ware durch das Land reisten und daher kaum die Chance hatten einen Ehepartner zu finden. Im Grunde war dieser Brauch fast schon am Einschlafen, aber als dann entsprechende Filme bei Youtube auftauchten, begann der Brauch sich wieder sehr schnell zu verbreiten. Mit Zimt soll der oder die Betroffene nur "süß" gemacht werden, damit ein Partner anbeißt, aber bei Pfeffer sieht es bereits schlecht für die Zukunft aus.
 
Der Nationaltag Dänemarks
Dänemark verfügt über keinen offiziellen Nationaltag, betrachtet jedoch den sogenannten grundlovsdagen als eine Art Nationaltag, also den 5. Juni jedes Jahres, also den Tag an dem Dänemark seine Verfassung erhielt. Da dieser Tag, an dem die Mehrheit der Dänen sehr viele Rechte erhielten, wird dieser Tag vor allem der Arbeiterbewegung zugerechnet. Auch wenn es sich beim grundlovsdagen um keinen Feiertag handelt, so veranstalten die Gewerkschaften und politische Parteien gerade in Kopenhagen an diesem Tag sehr viele Veranstaltungen, die gerade diesem Tag gewidmet sind. Als Dänemark im Jahr 1849 seine Verfassung erhielt, verlor der König seine bis dahin nahezu unbegrenzte Macht und Dänemark ging zur Demokratie über. Dass in Kopenhagen die meisten Veranstaltungen an diesem Tag stattfinden, liegt nicht nur an der Menge der Anwohner, sondern auch daran dass Kopenhagen das Zentrum der Macht war.
 
Mittsommer (Sankt Hans aften) in Kopenhagen
Auch wenn Mittsommer in ganz Skandinavien gefeiert wird, so gibt es zwischen den nordischen Ländern beim Feiern deutliche Unterschiede. In Dänemark spricht man bereits nicht von Mittsommer, sondern man feiert den Sankt Hans aften, wobei die Feier grundsätzlich am 23. Juni jedes Jahres stattfindet. Da der Sankt Hans aften in Dänemark kein Feiertag ist, beschränkt sich das Feiern auch in Kopenhagen in der Regel auf den Abend, wobei es sich auch hier, wie in den anderen nordischen Ländern, im Prinzip um ein persönliches Fest handelt an dem man, gemeinsam mit Freunden und der Familie das traditionelle Mittsommeressen genießt, teilweise verbunden mit einem starken Alkoholkonsum. Der Besucher Kopenhagens kann im Tivoli, im Reffen oder auch im Frederiksberg Have (Fredriksberg Park) das Mittsommerfeuer sehen, auf dem eine Strohhexe thront, die dabei verbrannt wird und dann Richtung Blocksberg fliegt. Gleichzeitig wird sehr viel gesungen, insbesondere das Lied Vi älskar vårt land (Wie lieben unser Land) des Kopenhagener Schriftstellers Holger Drachmann.
 
Der Mortensaften (Martinsabend) in Kopenhagen
Jeden 10. November eines Jahres wird in ganz Dänemark, in Erinnerung an den Bischof Martin von Tours, der Mortensaften mit einem besonderen Essen gefeiert. Diese Feier findet grundsätzlich mit Freunden, oder auch Verwandten, statt, wobei beim Abendessen eine gebratene Gans im Zentrum steht. Zum Gänsebraten gehören in Dänemark grundsätzlich Kartoffeln mit einer Bratensoße, ein Essen, das Anfang des 18. Jahrhunderts nach Dänemark kam und heute am Mortensaften auch in vielen Restaurants Kopenhagens als traditionelle Spezialität angeboten wird. Nach einer Legende hängt das Essen der Gans damit zusammen dass der heilige Martin nicht Bischof werden wollte und sich daher unter Gänsen versteckte, die jedoch davonflogen und dadurch sein Versteck verrieten. Als Rache schlug Martin von Tours daher vor dass jede Familie an diesem Tag eine Gans essen solle.
 
Der Silvesterabend in Kopenhagen, und ganz Dänemark
Der Silvesterabend in Kopenhagen unterscheidet sich in keiner Weise von jenem in anderen Teilen Dänemarks, lediglich mit dem Unterschied dass man in Kopenhagen Silvester auch in zahlreichen Restaurants verbringen kann, die an diesem Abend das traditionelle Essen bieten. Der Silvesterabend beginnt in der Regel um 18 Uhr mit der Rede des dänischen Königs zum Neuen Jahr. Anschließend essen viele Dänen Kabeljau und später natürlich auch die bekannten Marzipanringe (Kransekage), die an diesem Abend in kaum einem Haushalt fehlen. Und es wird natürlich Wein, Schnaps und Sekt getrunken, bisweilen weitaus mehr als man sollte. Und auch zu Mitternacht zeigt man in Dänemark ein etwas ungewöhnliches Verhalten, denn beim Glockenschlag springen sehr viele Dänen von einem Stuhl oder dem Sofa, da man ohne diesen Sprung in das Neue Jahr das gesamt kommende Jahr mit Pech zu rechnen hat.

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last update: November 17, 2024